1. Mai 2019

Europawahl & Mülltrennung

Wahlen sind wichtig. Und wählen gehen ist wichtig. Das weiß eigentlich jeder, aber warum ist das denn so? Ist denn meine Stimme, eine einzelne Stimme, so wichtig, dass sie etwas verändert?

Ich vergleiche das immer etwas mit der Mülltrennung. Ist es denn wirklich so, dass meine Mülltrennung etwas bewirkt? Wenn ich daran glaube, dann sollte ich auch daran glauben, dass meine Wählerstimme etwas bewirkt. Mir ist bewusst, dass der Vergleich etwas hinkt. Aber so ganz weit hergeholt ist er nun auch wieder nicht.

Schaut man dann allerdings einmal auf folgende Zahlen, so kann einem doch etwas Angst und Bange werden. Eine Emnid-Studie aus dem Jahr 2013 stellt fest, dass fast 93% aller Deutschen ihren Müll trennen. Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 lag bei etwas mehr als 48%.

Dass ich beim Recherchieren dann noch eine Studie gefunden habe, die besagt, dass knapp 40% Fehler bei der Mülltrennung machen ist nur eine Anekdote, über die man schmunzeln kann.

Nun, wie auch immer. Ich jedenfalls finde, dass man wählen gehen sollte. Egal, ob man glaubt, dass diese eine Stimme etwas verändert oder nicht. Zwei Argumente sprechen dafür. Zum ersten ist es so, dass eine abgegebene Stimme niemals schadet.

Zum anderen ist es so, dass populistische und extreme Parteien es immer schaffen, ihre Wähler stark zu motivieren, zur Wahl zu gehen. Und dann greift ein einfaches – und sehr vereinfachtes – Rechenbeispiel: Nehmen wir an, es gibt 2 Wähler einer rechtsextremen Partei und insgesamt gehen 5 Leute wählen. Dann wäre das 40%. Gehen aber 8 Leute wählen, so sind es nur noch 25% – egal, was die wählen (außer den Extremen).

Das bedeutet, dass jede Stimme – in welche Richtung sie auch gehen mag – immer eine Stimme gegen Extremisten und Populisten ist.

Und das sollte den Aufwand doch wert sein – entweder kurz im Wahllokal vorbeizuschauen oder Briefwahl zu machen. Ich habe letzteres gerade erledigt.


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